Dr. h.c. Bernhard G. Lehmann

Die Arbeiten des schleswig-holsteinischen Künstlers Bernhard G. Lehmann (Stahlskulpturen, Aquatinta, Copycollagen), die stark an das Gedankengut des Altmeisters der Informellen Kunst Antoni Tápies angelehnt sind, kennzeichnen sich durch Grundordnung, gewolltes Chaos und Rückkehr zur Ordnung. Berührt man die Skulpturen, klingen sie, erkennt man die gewollte Unordnung und das damit sanfte Zurückkehren zur Ordnung.

Die als Copycollagen entstandenen Arbeiten des Künstlers stammen entweder aus den früheren Tagen seines Schaffens bzw. sind als Auftragsarbeit in einer Serie mit dem Titel »Mallorca – Wirklichkeit oder Traum« entstanden. Copycollagen entstehen mit Farbe und Fotokopiertechnik auf Folien, die durch eine Presse getrieben und anschließend vor weißem Grund übereinander gelegt werden und somit die sie auszeichnenden Tiefen und den Farbenglanz erzielen.

In den letzten Jahren beschäftigt sich Lehmann mit der Technik der Aquatinta. Ebenso wie bei seinem Vorbild verzichtet er auf die übliche Randprägung, sondern nutzt das gesamte Blatt zur Darstellung. Diese Arbeiten des Künstlers bestechen zumeist durch ihre Schlichtheit, durch die klaren Linien, durch hervorragende Graphik und die künstlerische und technische Umsetzung, Ausdruck durch Schwarz, selten Rot – und Weglassen, Tiefen durch Prägung. In das Objekt miteinbezogen wird die Materialität des Papiers; alles scheint darauf auseinander zu driften, wird durch das Format jedoch gehalten, ein gewolltes Chaos, eine Grundordnung, ein Dahin-zurück-finden. Lehmann vertrat das Bundesland Schleswig-Holstein bei einer repräsentativen Ausstellung in Tokio, ist im Landesmuseum Schloss Gottorf vertreten und wurde mit Arbeiten in die Sammlung der Sparkassen-Stiftung desselben Bundeslandes aufgenommen. Der Künstler wird auf allen wichtigen Messen vertreten.

François Maher Presley